Wroooom! Ratatatata!


Es gab schon lange kein Spiel, mit dem ich eine solche Hass-Liebe entwickelt habe!

„Blazing Angels – Squadrons of WWII“ machte viel Spaß, frustrierte und nervte aber auch gleichzeitig. Dieser Flugzeug-Arcade-Shooter hat vor allem eine tolle Grafik. Herausragend sind die Flugzeugmodelle zu nennen. Die Umgebungsgrafik wirkt zwar aus der Entfernung recht gut wirkt aber bei näherer Betrachtung doch sehr steril. Aber was soll’s… man soll sich ja mehr in der Luft aufhalten! ;-)

Kommen wir zum frustrierenden Teil: In der Kampagne wird man oft alleine gelassen, was die Aufgaben betrifft. Zwar erhält man mehr oder weniger Hinweise von den dümmlichen Flügelmännern (dazu später mehr), aber man ist hier und da doch oft auf sich alleine gestellt und muss selbst herausfinden, wie man den Countdown rechts unten aufhalten kann. Nach zig Versuchen kommt man dann doch darauf… wenn auch inzwischen völlig entnervt. Die Anleitung kann man – wie so oft bei heutigen Spielen – völlig in die Tonne treten! Da steht zwar, z. B. mit welcher Taste man die Kamera aktiviert, aber dass man die Taste eine bestimmte Zeit gedrückt halten muss und das auch noch im richtigen Moment… ich bin jetzt lieber ruhig… mein Blutdruck steigt gerade! ;-)

Zwar aus technischer Sicht einleuchtend, aber mitten im Luftkampf völlig unangebracht, sind die Begrenzungen in den Spielarealen. Verlässt man diese, übernimmt die CPU die Steuerung und man wird mitten in der Verfolgungsjagd aud das Spielfeld zurückgeflogen und verliert somit kostbare Zeit… dass die Gegner sich kilometerweit außerhalb des Spielfeldes aufhalten können brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Gerade bei einem Arcade-Shooter, kann man auf einen gewissen Grad an Realismus verzichten und den Spieler, wenn er im Osten aus dem Spielfeld herausfliegt, im Westen wieder auftauchen lassen… wurde bereits zu 8bit-Zeiten in diversen Spielen erfolgreich praktiziert!

Nervig war für mich diese absolut üble Geschichte. Völlig an den Haaren herbeigezogen. Noch schlimmer sind die dümmlichen Dialoge der Piloten, welche mit Alliierten-Patriotismus und „Germany and Japan sucks“-Sprüchen nur so abnerven. Diese widerum werden nur noch von den grauenvoll gesprochenen Deutschen und Japanern mit noch dümmlicheren Sprüchen übertroffen… und das noch meilenweit!!! AUA!!!! Dazu kommt noch eine deutsche Übersetzung der Untertitel, welche Google & Co. übersetzt haben müssen: „He’s going down!“ sollte eigentlich bedeuten, dass ich den Gegner abgeschossen habe und abstürzt. Die Untertitel zeigen „Er geht runter!“ an… das ist ein noch recht harmloses Beispiel.

Die Musikkomposition klingt zwar für den Anfang recht gelungen, nervt aber ganz gehörig in dessen Wiederholungsschleife.

Kommen wir nun zu den Erfolgen. Sie sind recht einfach zu bekommen, aber unnötig zeitaufwendig… vor allem der Arcade-Modus in dem man mit 32 Flugzeugen 3 Wellen mit je 12 Gegnern abschießen muss. Das macht insgesamt 1152 Gegner… und das für ein Minispiel!!! *ächz* Egal… habe nun alle Erfolge… aber mir brummt mein Schädel!

Ach ja… was mich noch etwas enttäuscht ist die Lieblosigkeit, wie Spiele heutzutage auf den Markt geworfen werden. Gerade hier hätte es dem Spiel gut getan, dass man etwas Hintergrundinfos über die Flugzeuge (z. B. in der Anleitung) finden könnte… oder auch von mir aus in den Auswahlmenüs. Ich erinnere mich gerade so an die Zeiten von Simulationsspezialist MicroProse, welche in ihren Simulations-Spielen immer ein Extra-Handbuch zu den Schiffen / Flugzeugen etc. inklusive Erklärungen zu historischen Ereignissen beigelegt haben. Das war immer mächtig interessant. Warum hat man es hier nicht gemacht? Immerhin scheinen sich die Entwickler offensichtlich kräftig über die Flugzeuge informiert zu haben, was man an den recht detailreichen Texturen der Flugzeugmodellen sehen kann.

Naja… egal! Jetzt landete es gerade auf dem Gebrauchtmarkt der Spielegrotte… und wech damit! ;-)

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